Bitte stellen Sie sich vor: Eine Abendgesellschaft in Gala für das traditionelle Roland-Essen gibt voller Vorfreude auf ein stilvolles Programm seine Mäntel, Hüte, Schals an der Garderobe ab.
Nach kurzem Zwischenstopp bei Sekt und O-Saft diffundieren die Gäste analog Aufforderung in die Obere Rathaushalle. Die Ersten haben bereits ihre ausgezeichneten Plätze gefunden, als plötzlich das Kommando kommt, sofort die Halle zu verlassen.
Da keine Begründung angegeben wurde, verließ man zögerlich, unsicher den Saal und sammelte sich wieder vor der Treppe. Von dort wurden alle zum Ausgang und auf den Domshof geherdet. Nur wenige wagten noch einen weiteren Zwischenstopp an der Garderobe, denn noch war die Ursache „Hörensagen“.
„Ja, es ist ein Feuer wohl ausgebrochen, allein es ist noch nicht bekannt wo.“
Keiner hat auf die Uhr geschaut (Stichwort 8 Minuten von der Meldung bis zum Ankommen), als dann mit lautem Konzert und vollem Ornat die Feuerwehr anrückte und zunächst ohne Schlauch und Ausrüstung ins Rathaus ging.
Der Feuermelder über der Erntekrone (also über der Garderobe) hatte Alarm gegeben, so lautete die Diagnose, als alle Gäste im winterlich erfrischten Zustand wieder zum Eintritt gebeten wurden. Tatsächlich war kein Löffel oder Serviette verrückt. „Gott sei Dank!“
So ganz selten scheint es indessen nicht zu sein, dass der Alarm ausgelöst wird. Beim ebenfalls traditionellen Stiftungsfest des Ostasiatischen Verein Bremen in 2017 kam es ebenfalls zu einer solchen Unterbrechung, allerdings erst später bei der Festrede des Vorsitzenden. Da standen plötzlich Feuerwehrleute mit Schlauch und Geschirr in den Türen wie bei dem Lied „Da steht ein Pferd auf dem Flur“.
Wer also zu einem solchen Fest in die Obere Rathaushalle geht, darf nicht überrascht sein und sollte seinen Humor nicht zu weit versteckt lassen!
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